Strategische Studien

Strategische Studien bzw. Strategic Studies (en.) ist die Bezeichnung für einen interdisziplinären angewandten Zweig der Wissenschaftsdisziplinen Politikwissenschaft und Militärgeschichte im anglophonen Wissenschaftsbetrieb.

Sie beinhalten die ganzheitliche (generalistische) Analyse, Beschreibung, Erklärung, Prognose und Handlungsempfehlung für gesamtgesellschaftlich bedeutsame Fragestellungen und Probleme von langfristiger, d. h. strategischer Reichweite in den Bereichen Sicherheitspolitik, Militärpolitik, Militär und aus anderen gesellschaftlichen (z. B. ökonomischen, sozialen, technologischen) Gebieten.

Objekt der Strategischen Studien ist die Wechselwirkung zwischen politischen Zielstellungen, politischer und ökonomischer Macht und dem Einsatz politischer, darunter militärischer Gewalt.

Strategischen Studien nutzen interdisziplinär Theorien und Methoden anderer Disziplinen und Zweige,[1] z. B. der Internationalen Beziehungen, der Militärwissenschaft, der (Militär-)Geographie, der Volkswirtschaftslehre, der Geschichtswissenschaften, und weiterer Disziplinen. Sie vereinen in sich Ansätze der Praxeologie, also der Wissenschaft vom Handeln.

In den eurasischen russischsprachigen (en. russophone; ru. русскоговорящиe) Regionen werden vergleichbare Studien in den politischen, ökonomischen und technischen Wissenschaftsdisziplinen sowie in den Militärwissenschaften unter der Bezeichnung Strategische Forschung (ru. стратегические исследования)[2] vorgenommen.

  1. John Baylis, James J. Wirtz: Introduction. In: John Baylis u. a.: Strategy in the Modern World. 2. Auflage. Oxford University Press, Oxford 2007, S. 6.
  2. Siehe Fachtermini der Übersetzung aus dem Russischen. In: Militärwörterbuch Russisch–Deutsch. (Hrsg.) Horst Hochhut, Militärverlag der DDR (VEB), Berlin 1979, S. 157

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